Testbericht GM/Graupner Low Rider 4WD Monster Truck


GM/Graupner Low Rider…Crawler oder Monstertruck? Auf den ersten Blick sieht der Low Rider dem Crawler Punisher sehr ähnlich, so dass man denken könnte, weshalb hat Graupner nun zwei identische Autos im Programm? Doch der erste Eindruck täuscht. Wir sahen uns den Low Rider daher mal etwas näher an.

Lieferumfang

Zum Kunden kommt ein großes unhandliches Paket. Ist dieses erst mal geöffnet, wird einem schnell klar, weshalb es so groß ausfällt. Innen drin befindet sich das „Monster“ mit samt Karosse komplett fertig montiert. Die gigantischen, auf glänzenden Chromfelgen montierten Reifen werden von seitlich befindlichen Kartons gehalten. Am Heck des Wagens befindet sich ein weiterer Karton, der die bekannte XG 6 i 2,4 GHZ Fernsteuerung beherbergt. Eine ausführliche Anleitung für das Auto und die Fernsteuerung liegen bei. Zur endgültigen Montage wird nur noch das Antennenröhrchen sowie die Klettbänder für die Batteriehalterung installiert, das war es dann aber auch schon. Für den Betrieb werden noch 8 AA Zellen für die Fernsteuerung, ein Ladegerät sowie eine Batterie benötigt.

Konstruktion

Aufgebaut ist er wie ein Crawler. Oben befindet sich die Zentrale mit zwei vertikalen Chassisplatten, die in der Mitte die Elektronik und die Batterie beherbergen. Und hier offenbart sich auch schon der erste große Unterschied zum Punisher, dieser beherbergt die Batterie schwerpunktgünstig unten und nicht oben. Warum das so ist, wird einem klar, wenn man den unten montierten Motor findet. Dieser ist ein drehmomentstarker Motor der 550er Klasse und stammt aus dem eigenen Hause Graupner, der Speed 600. Wer nun intensiver nachschaut wird feststellen, dass dieser Motor bis 12 Volt verträgt. Dies verspricht in diesem Zusammenhang ein langes Leben bei 7,4 Volt Betrieb, denn dafür ist der Regler ausgelegt.

Apropos Lebensdauer, überzeugen kann hier auch das Hauptzahnrad und Motorritzel aus Metall, in welcher Modulation ist mir allerdings unbekannt. Hier kommt also nur ein zentral sitzender Motor zum Einsatz, während beim Punisher jede Achse seinen eigenen Motor besitzt. Neben dem Motor läuft das Getriebe, welches die Kraft über zwei große dimensionierte Kardanwellen an die Achse weiter geben. Von den beiden Achsen ist dann auch nur eine lenkbar, die Vorderachse, was wiederum einen weiteren Unterschied zum Punisher darstellt.

Gefedert wird das Fahrwerk über 4 Öldruckdämpfer, die bei diesem Testmodell keine Luft beherbergten. Die Räder werden mit 17mm Muttern gehalten, die Mitnehmer entsprechen der Größe aus dem 1:8er Bereich. Eine Montage von 1:8er Buggyreifen ist grundsätzlich möglich, jedoch sind dann Offsetfelgen oder Offsetmitnehmer nötig, da sonst die Räder an der Karosse schleifen. Wie man erkennt, sind hier reichliche „Probiermöglichkeiten“ vorhanden.

Technische Daten

  • Maßstab: 1:10
  • Länge: 450 mm
  • Breite: 325 mm
  • Höhe: ca. 225 mm
  • Gewicht fahrfertig: ca. 2600 g
  • Bodenfreiheit: 50-100 mm
  • Elektromotor: 550er (Speed 600)

Alle drehenden Teile sind kugelgelagert, was in dieser Preisklasse nicht unbedingt selbstverständlich ist. Doch nun genug der Theorie, raus aufs Gelände…

Fahrtest

Fernsteuerung mit Batterien ausstatten, einen vollgeladenen LiPo ins Oberdeck gepackt und die Antenne eingefädelt, so stand er innerhalb von 10 Minuten fahrbereit auf dem Tisch. Fernsteuerung an, Auto am nebenmontierten Schalter eingeschaltet. Nach einem Piepen des Reglers summte der Servo vor sich her und teilte uns seine Bereitschaft zum Arbeiten mit. Langsam am Gashebel gezogen, setzt er sich ruckfrei in Bewegung, der Gradeauslauf passte und musste auch nicht nachjustiert werden. Die Geschwindigkeit ist recht ordentlich, sie passt zu diesem Fahrzeug sehr gut und überfordert das Fahrwerk nicht. Auf Rasen findet er ordentlich Grip und bei heftigem Lenkungswechsel hebt er dann gerne mal ein Rad nach oben. Ein Umkippen ist nur mit brachialer Gewalt zu schaffen, trotz des vermeintlich hoch liegenden Schwerpunktes. Also schneller als der Punisher ist er schon, doch wie schaut es mit Springen aus? Eine kleine Rampe aus Holz sollte hier Aufschluss geben, mit Vollgas springt er völlig unspektakulär auch über dieses Hindernis hinweg.

Um die Crawler Eigenschaften zu testen, ging es in eine große Sandkiste. Hier zeugte die Lenkung von ausreichend Kraft, selbst im Stand schafft der Servo die Richtungswechsel ohne Murren. Auf großen Kuhlen kam der Low Rider allerdings ins Straucheln, sobald ein Rad den Grip verlor, hing er fest und kam ohne fremde Hilfe aus dem „Desaster“ nicht mehr raus. Grund dafür ist eine Sperrwirkung der Achsen, da hier jeweils Differentiale ihre Arbeit an den Achsen verrichten und nicht wie beim Punisher komplett gesperrt sind. Also Rückwärtsgang rein und raus aus der Kuhle. Hier gibt es dann einen kleinen Anlass zur Kritik, die Dosierung des Rückwärtsganges fiel nicht optimal aus. Nach ca. 20 Minuten mit einem 500er LiPo hörte der Fahrspaß dann auch auf. Der Motor zeigte sich von der Prozedur völlig unbeeindruckt, lauwarm verrichtete er seine Arbeit.

Fazit

Das Modell hebt sich im positiven Sinne vom Einheitsbrei ab! Er ist, wie Graupner es auf seiner Seite auch beschreibt, ein gutes Einsteigermodell. Jeder der vor der Überlegung steht, ob er nun das Crawlen oder doch eher etwas Schnelleres zum Fahren betreiben möchte, hat in diesem Modell alle Möglichkeiten, dies mit diesem Modell heraus zu finden. Das Fahrwerk besitzt Crawler typische Eigenschaften, die Differentiale an den Achsen lassen ein vernünftiges, schnelleres Fahren zu. Die Qualität aller Komponenten ist in Ordnung, man bekommt ein gut funktionierendes Servo gepaart mit einem drehmomentstarken Motor und einer modernen 2,4 GHz-Fernsteuerung. Erhältlich ist der WP Low Rider im Fachhandel unter der Bestellnummer 90163.RTR für 199,90.- (UVP).

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Fotogalerie GM/Graupner Low Rider

Danke für diesen Gastbeitrag an den Autor!