Rock Crawling-ABC


Was genau ist ein Droop-Setup und wozu braucht man Memory Foam? Viele Begriffe aus dem Bereich des Rock-Crawlings sind selbst für eingefleischte Crawler-Fans immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.

In diesem ABC gibt es nun endlich Aufklärung mit einem Überblick über alle Grundbegriffe des Rock Crawlings, den passenden Übersetzungen sowie kurzen Erklärungen dazu.

Dieses Crawling-ABC wird ständig verbessert und um weitere Begriffe ergänzt. Wer einen Beitrag zu dieser Zusammenstellung leisten möchte oder einen Fehler findet, kann sich gerne jederzeit bei mir melden. Danke! 😀

A wie…

Aufbleien – Bezeichnet das Ausstatten der Felgen mit Gewichten, um die Kippneigung des Crawlers zu reduzieren. Hierzu kann z.B. Dachdeckerblei oder Auswuchtgewichte aus dem KFZ-Zubehörhandel benutzt werden. Alternativ kann auch Paintball-Munition oder kleine Metallkugeln in die Reifen gefüllt werden.

B wie…

Beadlock-Felge – ein Reifen wird auf einer Beadlock-Felge nicht wie sonst üblich mittels Sekundenkleber festgeklebt sondern mit Beadlock-Ringen auf beiden Seiten fest verschraubt. So kann mit verschiedenen Reifeneinlagen und Gewichten in den Felgen experimentieren, ohne jedes mal einen neuen Satz Reifen und Felgen kaufen zu müssen.

C wie…

Clod Buster – Der Clod Buster ist ein legendärer, von Tamiya im September 1987 auf den Markt gebrachter Monstertruck. Bis heute eine beliebte Plattform für Crawler-Eigenbauten, da unzählige Tuningteile für den Truck erhältlich sind.

D wie…

Droop-Setup – Beschreibt ein Setup, bei dem der Schwerpunkt des Crawler tiefer liegt. Dies lässt sich z.B. durch Ausbau der Standard-Dämpferfedern und den Einbau von kleineren Federn im Inneren der Dämpfergehäuse realisieren. Vorteil eines Droop-Setups ist die geringere Kippneigung, nachteilig ist die reduzierte Bodenfreiheit im Gegensatz zu einem Standard-Setup. So kann man schneller an einem Hindernis hängen bleiben.

Dig/Disconnect – Mit einem „Dig-System“ lässt sich über den 3. Kanal, der einen weiteren Servo bewegt, der Hinterradantrieb per Sender entkoppeln oder blockieren. Dadurch kann der Crawler an extremen Steilstücken nach oben nicht so leicht nach hinten überkippen. Bei einem blockierten Hinterachsantrieb reduziert sich dagegen der Wendekreis, so dass sehr enge Turns möglich sind.

E wie…

Einlagen – Um den Reifen Stabilität zu geben, werden Einlagen aus Schaumgummi in die Reifen gelegt. Das sternförmige Beschneiden der Reifeneinlagen kann zusätzlichen Griff geben.

F wie…

F-350 – Der Ford F-350 ist ein Scaler von Tamiya und eine beliebte Basis für Um- und Eigenbauten.

G wie…

Ground Clearance – Bedeutet soviel wie „Bodenfreiheit“. Also der Abstand vom Boden zum tiefsten Punkt der Chassisplatte oder Achse.

H wie…

High-Clearance Links – So nennen sich gebogene untere Links, die die Achsen mit dem Chassis verbinden. durch die gebogene Form erhöht sich die Bodenfreiheit („Ground Clearance“).

I wie…

Insert/Tire Insert – Hierunter versteht man Reifeneinlagen, die meist aus Schaumgummi bestehen.

J wie…

Joint Cups – Bezeichnet kein Kiffer-Accessoire sondern die Mitnehmer am Getriebeausgang. 😉

K wie…

Kardanwelle – Antriebswelle, welche bei einem typischen 4WD-Fahrzeug die Verbindung vom Getriebe zu den Achsen herstellt.

L wie…

Links – Die Verbindungselemente zwischen Chassis und den Achsen bezeichnet man als „Links“.

Lathe Motor – Motoren aus Kollektordrehbänken „Motor Lathe“ sind dank ihres hohen Drehmoments und günstigen Preises bei Crawler-Piloten sehr beliebt.

M wie…

Memory Foam – Reifeneinlagen aus Memory Foam verformen sich dauerhafter als Einlagen aus normalen Schaumgummi. Memory Foam-Einlagen brauchen nicht beschnitten werden. Demo-Video von Pro-Line

N wie…

Nose Wheelie – Fährt der Crawler z.B. an einem steilen Absatz nach unten ausschließlich auf den Vorderrädern, spricht man von einem „Nose Wheelie

O wie…

Outrunner Motor – Brushless-Motoren, die wegen ihres geringen Gewichts und ihren kompakten Abmessungen gerne im Crawler-Bereich eingesetzt werden.

P wie…

Piggyback – Dämpfer mit ausgelagertem Ölreservoir. Dient vor allem der realistischen Optik und hat meist keinen funktionalen Vorteil gegenüber einem Standard-Dämpfer.

Q wie…

Querlenker – Teil der Radaufhängung, die den Lenkhebel/Radträger mit dem Chassis verbindet.

R wie…

Rutschkupplung – Eine Rutschkupplung, auch „Slipper“ genannt, schont bei Überlastung die Antriebskomponenten. Wird auch als Traktionskontrolle eingesetzt. Ein klassischer Slipper besteht aus zwei Metallscheiben und einer dazwischen liegenden Kunststoffscheibe, die mittels einer Feder zusammengepresst werden.

S wie…

Scaler – Realistisch aufgebautes Fahrzeug zum Rockcrawling. Die Karosserie eines Scalers ist meist mit vielen originalgetreuen Details wie z.B. einer Seilwinde oder Außenspiegeln ausgestattet.

Skateboarding – Bezeichnet das Hin-und Herkippen des Crawlers ähnlich wie ein Skateboard. Tritt vor allem bei einem Droop-Setup ohne Dämpferfedern auf.

T wie…

Torque-Twist – Hier verdreht sich das Fahrzeug beim Gas geben. Dieser ungeliebte Effekt kann durch eine stärkere Federvorspannung an einer Seite reduziert werden.

Tuber – Bezeichnet ein Rohrrahmen-Chassis aus zusammengelöteten oder -verschraubten Rohren.

TVP/Twin Vertical Plate – Chassis aus zwei vertikal verschraubten Platten. Ein Fahrzeug mit TVP-Chassis ist z.B. der Axial AX10.

U wie…

Universal Joint – Kreuz- oder Kardangelenk wie sie oft an den Wellen zum antreiben der Achsen genutzt werden.

V wie…

Vierradlenkung – Um einen kleineren Wendekreis zu bekommen, kann die Hinterachse über ein zusätzliches Servo ebenfalls lenkbar gemacht werden. Eine Vierradlenkung ist auf Wettbewerben meist nicht zugelassen.

W wie…

Walken – Ein Crawler-Reifen sollte möglichst stark „walken“, damit dieser viel Griff auf jedem Untergrund aufbauen kann.

X wie…

X-Soft Springs – Extra weiche Dämpferfedern, wie sie gerne bei Rockcrawlern eingesetzt werden.

Y wie…

Yokes – Bezeichnung für Kardanwellenmitnehmer

Z wie…

Zoll, 2.2″ – Die derzeit populärste Crawler-Klasse, bezeichnet den Felgendurchmesser in Zoll (2.2″ = 55,88 mm).