Testbericht Traxxas Stampede XL-5 – Teil zwei


Antriebskomponenten

Eine einstellbare Rutschkupplung verhindert wirkungsvoll, dass die Antriebs-Komponenten zu stark belastet werden. Mittels einer Mutter kann die Vorspannung der Slipperfeder und damit die Sperrwirkung eingestellt werden.

Die Getriebebox besteht komplett aus Kunststoff und wird in der selben Version auch im Slash, Rustler und Bandit eingesetzt. Der Motor muss mit speziellen Schrauben befestigt werden, da sich normale in den Kunststoff der Motorplatte einfressen würden.

Geöffnetes Getriebe

Ein Blick ins komplett kugelgelagerte Getriebe. Das Getriebe ist nun mit einem „Idler-Gear“ aus Stahl ausgestattet und nicht mehr mit einem Plastik-Zahnrad. Der verfrühte Zahnausfall gehört damit der Vergangenheit an. Die Achsen sind ab Werk mit dünnen Beilagscheiben ausdistanziert. So läuft das Getriebe geräuscharm und fast spielfrei.

Bild oben: Im Innern des gekapseltes Planetendifferential arbeiten ebenfalls stabile Metallzahnräder. Das Diff ist – wie auch alle anderen Getriebezahnräder – ausreichend gefettet. Für mehr Sperrwirkung sollte man allerdings auf zäheres Diff-Fett wechseln.

Die Getriebebox ist nicht sehr präzise gefertigt, wie man auf dem Foto oben erkennen kann. Zwischen den beiden Gehäusehälften klafft ein großer Spalt, durch den ungehindert Staub eindringen kann.

An den Achsen arbeiten einfache Messinglager, die man besser noch vor der ersten Fahrt gegen Kugellager tauschen sollte. Für die Vorder- und Hinterachse sind insgesamt acht Lager der Größe 5x4x11mm nötig:

Mit Kugellagern an den Achsen reduziert sich der Widerstand und die Achsen laufen über lange Zeit leichtgängig.

Reifen und Felgen

Auf den verchromten Felgen sitzen 70mm breite „Sporttraxx Talon“-Reifen, die besonders auf glatten und harten Untergründen mit viel Griff und geringem Verschleiß punkten können. Für lockere Untergründe sollte man sich nach Reifen mit offeneren Profil umsehen.

Praxistest

Beim Fahrtest machte der Stampede gleich seinem Namen als Fun-Fahrzeug alle Ehre und lupfte die Vorderräder, um im Wheelie davonzufahren.

Traxxas Stampede XL-5 Praxistest

Ich weiß nicht, ob es an dem leichten LiPo-Akkupack lag, aber selbst mit der recht zahmen Standard-Motorisierung konnte man den Truck jederzeit mit einem meterlangen Wheelie beschleunigen lassen. Eine Wheelie-Bar an der Hinterachse ist da sicher eine sinnvolle Investition, um die Karosserie zu schonen.

Traxxas Stampede XL-5 Praxistest

Das Fahrwerks-Setup ist bereits ab Werk super, man muss nur je nach verwendetem Akku (leichte LiPo- oder schwere NiMH-Zellen) an der Hinterachse einen der mitgelieferten Vorspannclips auf den Dämpfer schieben, falls die Hinterachse nach Sprüngen durchschlägt. Durch den kurzen Radstand und den hohen Schwerpunkt ist der Truck in Kurven etwas nervös, was bis zum Kippen in zu schnell gefahrenen Kurven auf griffigem Untergrund führen kann. Das ist allerdings bedingt durch die Bauart, ein Monstertruck ist nun mal für schweres Gelände gebaut und nicht, um damit mit „full speed“ auf Asphalt herum zu heizen.

Traxxas Stampede XL-5 Praxistest

Ansonsten beweist der Stampede auch bei rauer Fahrweise Nehmerqualitäten. Nach mehreren gefahrenen Akkupacks im Gelände und zahllosen Überschlägen war kein Defekt zu beklagen. So sollte es sein!

Fotogalerie

Fazit

Wie auch der Slash richtet sich der Stampede an ambitionierte Einsteiger, die ein einfach aufgebautes und robustes Offroad-Fahrzeug suchen, mit dem sie sofort loslegen können. Die Qualität der verwendeten Materialien ist größtenteils gut bis sehr gut. Die aktuelle Version ist dank des wasserdichten Reglers und Empfängers noch einmal ein kleines Stückchen umkomplizierter im Umgang als die bisherige und in jedem Fall für ein langes (RC Car-) Leben ausgelegt. Störend fielen lediglich die fehlenden Kugellager an den Radachsen und der Regler ohne Lipo-Abschaltautomatik auf, hier sollte Traxxas in der nächsten Version noch nachlegen.