Tamiya Dark Impact DF03 Track Test


Der Winter hat endgültig dem Sommer Platz gemacht und der Tamiya Dark Impact konnte endlich außerhalb des Bastelkellers auf Herz und Nieren geprüft werden.

Die Testausstattung bestand aus einem GM SX-9 Regler, einem Reedy Modified 17X2 älternen Baujahrs und einem Standard-Servo und Empfänger. Das Fahrzeug wurde bis auf einige kleine Details in der Baukastenkonfiguration getestet. So wurden die etwas störrischen Federn gegen weichere Kyoshofedern ausgetauscht. Zudem wurde weicheres Dämpferöl und hinten Kolbenplättchen mit zwei Löchern statt der in der Bauanleitung empfohlenen Kolbenplättchen mit drei Löchern eingesetzt. Leider ist das Baukastensetup mit den harten Federn und dem viel zu dicken Dämpferöl eher unbrauchbar. Sinnvoll sind hier z.B. Dämpferöle mit 30-50 WT.

Die ersten Akkuladungen musste sich der Dark Impact auf sehr staubigem und mit zahlreichen Wurzeln durchsetzten Waldboden unter Beweis stellen. Man konnte den Buggy mit spielerischer Leichtigkeit im Drift um die Kurven zirkeln. Trotz des – für den Dark Impact teilweise etwas zu groben Untergrund – blieb der Buggy immer gut beherrschbar. Nach einigen Akkuladungen gab das Getriebe leider seltsame Geräusche von sich. Feiner Staub hatte sich am Hauptzahnrad und Ritzel zu schaffen gemacht.

Die Schuld kann man hier aber nicht den Konstrukteuren in die Schuhe schieben: ich hatte die in Bauabschnitt 7 zwischen Motor und Motorhalterung zu montierende Motor-Platte nicht eingebaut. So konnte sich der Staub durch das Motorgehäuse bis ans Hauptzahnrad und Ritzel vorkämpfen. Durch die Abdeckung des Hauptzahnrads kann aber dennoch durch einen kleinen Spalt Staub eindringen. Etwas Silikon o.ä. auf die Kanten der Abdeckung aufgetragen, kann hier bei Problemen sicher hilfreich sein.

Trotz der eng am Chassis anliegenden Karosserie bahnte sich auch so einiges an Dreck ins Innere. Der altbekannte Trick, mit selbstklebenden Klettband die Karosserie an der Chassiswanne zu befestigen, half ein wenig den Dreck draußen zu halten. Dennoch ist der oft hervorgehobene Vorteil einer geschlossenen Chassiswanne gegenüber einem offenen Kohlefaser-Plattenchassisauch sein größter Nachteil. Denn wenn erst einmal Staub oder Wasser ins Innere gekommen ist, kann nichts so einfach nach unten raus. Auf dem Foto rechts ist die Akkuklappe mit der „Bodenprobe“ zu sehen, die sich dort bereits nach einem gefahrenen Akku gesammelt hat. 😉

Die Getriebegehäuse und Differentiale dagegen blieben innen so gut wie staubfrei. Nach einigen gefahrenen Akkus lockern sich die Kugeldifferentiale, hier sollte man schon beim Zusammenbau nicht mit dem Schraubenkleber geizen!

Auch den Dämpfern setzte der Staub mächtig zu, bereits nach einer Akkuladung waren hier feine Riefen auf den Kolbenstangen zu sehen und die Dämpfer funktionierten merklich schlechter. Der Tipp auf offroad-cult.org, die Dämpfer mit modifizierten Luftballons zu schützen, ist sicher sehr empfehlenswert und die Dämpfer werden es einem mit einer längeren Lebensdauer danken. Von der Benutzung von „Shock Socks“ ist abzuraten, da diese die Federung zu stark beeinflussen. Ein 1500 Gramm schwerer Buggy ist einfach sensibler als z.B. ein 4 Kg schwerer Monstertruck, bei dem Shock Socks dagegen prima eingesetzt werden können.

Die nächsten Akkus wurden mit der selben Konfiguration auf einer kurzgeschorenen Wiese geleert. Hier fühlte der Dark Impact sich sichtlich wohl, das Fahrwerk bügelte von kleinen Löchern bis hin zu längeren Wellen problemlos alles glatt. Teilweise boten die (sehr guten und universell einsetzbaren) Reifen hier zu viel Griff, was man aber mit einem zahmen Gasfinger aber in den Griff bekommen konnte. Allerdings wurde durch die geschlossene Konstruktion der Motor recht heiß, ein kleiner Lüfter ist hier empfehlenswert.

Wie sieht es mit der Haltbarkeit aus? Verschleiß gab es nach einigen Akkus an den Diff-Outdrives zu beobachten. Zudem ist die hintere Halterung für die Dämpferbrücke angerissen, obwohl der Buggy nicht einmal hart rangenommen wurde. Ein reinrassiger Offroad-Buggy sollte hier eindeutig mehr verkraften…

Fazit: Es ist wirklich nicht leicht, eine Zielgruppe für den Dark Impact auszumachen. Der günstige Preis spricht auf der einen Seite den Einsteiger an. Die kleinen Fehler in der Konstruktion des Dark Impact (sich lockernde Differentiale, klemmende Lenkung etc.), können den Einsteiger wiederum schnell überfordern. Von daher ist die Zielgruppe des Tamiya Dark Impact (bzw. des baugleichen Tamiya Keen Hawk oder Tamiya Avante MK II DF-03) eher bei den etwas erfahrenen Modellbauern zu suchen, die sich nicht scheuen, sich auch einmal etwas intensiver mit der Materie zu beschäftigen.

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