„Nach ganz fest kommt ganz lose“, dass gilt gerne mal für selbstschneidende Schrauben, die in Kunststoff-Bauteile geschraubt werden. Natürlich passiert das immer genau dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann und kein Ersatzteil auf die Schnelle verfügbar ist. Also, was tun bei einem überdrehten Gewinde? Eine mögliche Variante ist, dass Loch aufzubohren und eine dickere Schraube zu verwenden. Also z.B eine M4-anstelle einer M3-Schraube. Ist allerdings zu wenig „Fleisch“ rundherum vorhanden und nur eine Reparatur des vorhandenen Gewindes möglich, muss man fehlendes Material wieder auffüllen, um der Schraube wieder festen Halt zu geben.
Schneidet dazu für M3-Löcher etwa 2,5 mm breite und 20 mm lange Streifen aus Lexanresten oder Verpackungsmaterial zurecht. Die Breite und Dicke richtet sich nach dem Zustand des Gewindes und der Gewindegröße, hier müsst ihr selber ausprobieren, was am besten passt.
Knickt dann einen Streifen in der Mitte um und steckt ihn mit der geschlossenen Seite in das defekte Bauteil.
Hier sieht man den ins Bauteil eingesetzten Lexanstreifen. Je nach Zustand des Gewindes reicht auch nur ein einfacher, nicht geknickter Streifen.
Schneidet anschließend den überschüssigen Teil ab. An schwer zu erreichenden Bauteilen wie z.B. Getriebeboxen kann man den zu überstehenden Teil auch umknicken, dann rausnehmen und am Knick abschneiden
Hier ist der angepasste Streifen im Gewinde zu sehen. (leider unscharf…) Möchte man es perfekt haben, kann man den Streifen auch mit Sekundenkleber fixieren. Damit man die Schraube wieder problemlos einschrauben kann, sollte man mit einer spitzen Holzschraube den Gewindeeingang ein wenig „vorschneiden“.
Das war’s: Nun greift die Schraube wieder richtig. Was man allerdings beachten sollte: Diese Lösung hat nur eine begrenzte Haltbar- und Festigkeit und ist kein Ersatz für ein neues Bauteil, sie gibt der Schraube lediglich auf die Schnelle wieder Halt!