Im Test: Triad Slipper Clutch von Avid RC

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Die Tuning-Schmiede Avid RC erweist sich seit einigen Jahren als Lieferant hochwertiger Kugellager und anderen Zubehörs. Die Palette umfasst unter anderem Felgen, Federteller für die Verwendung von Big-Bore-Federn auf Small-Bore-Dämpfern, Sechskantadapter, Lenkhebel für verschiedene Associated-Fahrzeuge und ein Aluminium-Chassis für den B44, mit dem Steve Hartson in diesem Jahr den Weltmeistertitel erringen konnte. Ein weiteres Zubehörteil hat seit seinem Erscheinen 2012 von sich Reden gemacht und wird nicht nur von Spitzenfahrern erfolgreich eingesetzt: Der Triad-Slipper ist, wie der Name andeutet, eine Dreischeibenrutschkupplung, die direkt aus der Packung auf die Fahrzeuge der Team-Associated-B4-Familie sowie die B44er-Serie aus dem gleichen Hause und die TLR/Losi 22-Plattformen passt. Um die Montage des Slippers auch auf den 2WDs von Kyosho und Durango zu ermöglichen, hat die Firma geeignete Zubehörteile im Programm.

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Warum sollte man seinen traditionellen Slipper gegen den auf den ersten Blick wuchtiger wirkenden Triad eintauschen? Allein in der Theorie sprechen einige Gründe dafür: Durch die insgesamt größere Fläche der einzeln betrachtet kleineren Scheiben können auch größere Kräfte problemlos übertragen werden. Herrschten bei der Entwicklung der Zweischeiben-Slipper noch Bürstenmotoren und Nickel-Akkus vor, steht dem Nutzer mit LiPos und Brushlessmotoren heutzutage ein ganz anderes Leistungspotenzial zur Verfügung.

Aber nicht nur Modified-Fahrer profitieren von der größeren Oberfläche (vier Reibflächen statt zwei), die bessere Einstellbarkeit kommt auch Stock-Piloten zugute. Letztere können sich desweiteren über eine kleine Überraschung freuen: Im Gegensatz zu Associateds VTS-Slipper reduziert der Triad im Vergleich zur älteren Generation auch noch die rotierenden Massen, wodurch der Antriebsstrang spontaner auf die (ggf. reglementierten) Leistungsreserven des Triebwerks reagiert. Unter dem Strich finden sich also jede Menge Aspekte, die klar für den Triad sprechen.

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Für den langjährigen Fahrer können auf den ersten Blick die speziellen Hauptzahnräder als Nachteil erscheinen. Anders als beim VTS können die verbreiteten Zahnräder mit Achteck-Aufnahmen nicht weiterverwendet werden, da die Form der Slipperpads deutlich abweicht. Für verschiedene Anwendungen hat Avid RC allerdings die unterschiedlichsten Zahnräder parat, bei neun Größen von 66 bis 87 Zähnen dürfte für jeden etwas Passendes dabei sein.

Dankenswerter Weise wird der Triad-Slipper als Set in zwei Varianten für Modified und Stock angeboten. Da der als Testplattform herhaltende SC10 mit verschiedenen 17.5er Motoren befeuert wird, habe ich bei Ruddog die Standard-Variante (AV1020-STK) bestellt. Im Päckchen befinden sich neben den Slipperscheiben, weißen Slipperpads, verschiedenen kleineren Scheibchen, einer Feder, der englischen Montage- und Einstellanleitung für die B4/22-Plattformen und zwei Hauptzahnräder mit 72 und 76 Zähnen; bei der Modified-Variante (AV1020-MOD) liegen Hauptzahnräder mit 81 und 84 Zähnen bei.

Als Download ist zur Ergänzung in englischer Sprache die Montageanleitung für den B44 (PDF) sowie ein Leitfaden für die Verwendung der optionalen roten Slipperpads (PDF) (AV1020-2-R) verfügbar, mit denen der Nutzer seinen Wagen noch besser an die örtlichen Gegebenheiten anpassen kann. Da ich jahreszeitbedingt in nächster Zeit wohl hauptsächlich auf Teppich unterwegs sein werde, habe ich die roten Pads gleich mitbestellt.

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Der Einbau gestaltet sich anhand der bebilderten Anleitung sehr einfach, auch sprachlich weniger versierte Modellbauer dürften hier nicht auf Probleme stoßen. Abweichend von der Anleitung habe ich entsprechend des Tuning Guides als Grundeinstellung für Teppich außen ein rotes Pad montiert. Nach Einstellen des Ritzelspiels wurde durch kurzes Gasgeben der Rundlauf der Hauptzahnräder überprüft, der für ein freudiges Grinsen sorgte. In Kombination mit einem guten Motorritzel wird der zuvor im Vergleich mit meinen Yokomos eher laute Associated mit dem Triad auf einmal deutlich ruhiger – die Kimbrough-Hauptzahnräder werde ich also ganz sicher nicht vermissen!

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Der echte Praxistest sollte beim zweiten Lauf der Five Days 2013/14, der Winterrennserie des AMC Langenfeld e. V. stattfinden. Wie gewohnt war der Andrang an der Strecke mindestens so groß wie beim Nennen, so dass ich erst einmal dem Small-Talk frönen konnte und in Ruhe ein paar Kabel an einen NORC-legalen Motor, in meinem Fall der LRP X12 17,5 Turns, löten konnte, bevor ich mich ins Getümmel stürzte.

Der Griff war auf dem Langenfelder Teppich mehr als ausreichend, die Pro-Line Pin Point SC an der Hinterachse trugen sicherlich ihren Teil dazu bei. Bei derartigen Verhältnissen mag ein Slipper nicht so wichtig erscheinen, zur Schonung des Materials ist er aber wichtiger denn je. Nach Sprüngen dämpft die Rutschkupplung die Schläge auf den Antriebsstrang ab, und rettet ihm im Zweifelsfall gar das Leben – natürlich nur, wenn sie richtig eingestellt ist! Hier spielte der Triad direkt seine Stärken aus. Eine vernünftige Einstellung zu finden, war ein Kinderspiel, nachdem erst einmal ein defekter Motor als Fehlerquelle ausfindig gemacht war. Bei den üblichen Zweischeibenslippern am SC10 und an den beiden Yokomos war im Laufe der Saison immer einiges Ausprobieren gefordert, da die Standardexemplare schon auf kleinste Änderungen sehr direkt reagierten.

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Um auf dem griffigen Boden ein direkteres Ansprechen zu erzielen, habe ich dann noch „hochgerüstet“, will heißen statt einem zwei rote Slipperpads montiert. So ausgestattet beschleunigte der Wagen zügig, aber butterweich. Im Training mit dem Vampire Racing 17,5er (der LRP war ja leider außer Gefecht, der Vampire vor dem ersten Lauf, an dem ich nicht teilnehmen konnte, per Mail abgenickt worden) konnte ich den Doppelsprung zwar nehmen, es erschien aber sicherer, die Sprünge etwas langsamer zu überfahren. Der Grund dafür war nicht, wie zuerst vermutet, ein zu weich eingestellter Slipper oder ein im Vergleich mit den Mitbewerbern schwächerer Motor, sondern ein Akku, der das Zeitliche gesegnet hatte: Gegenüber der Verwendung seines Zwillings sollte die schnellste Runde des geblähten Shortys im Laufe des Wochenendes zwei Sekunden langsamer sein.

Auffällig während des Tests war, dass der mit dem Triad ausgestattete Wagen (subjektiv) beschleunigte, wie die Konkurrenten mit gesperrtem Slipper, bei einer Landung jedoch kein Knacken aus dem Getriebe ertönte und die Vorderräder beim Gasgeben nach einem Sprung brav auf dem Boden blieben, während die Fahrzeuge mit gleich guter Beschleunigung schon einmal Männchen machten. Das Fahrzeug fuhr, bis auf ein leichtes, durch die Vorderreifen bedingtes Untersteuern, wie es sollte, so konnte ich mich im letzten Vorlauf gerade noch für das B-Finale qualifizieren, und auch nach zweijähriger Short-Course-Abstinenz die eine oder andere Runde unter zwanzig Sekunden in den Teppich brennen, auch wenn ich durch Fahrfehler und malträtierte Kugelpfannen bedingt meinen zwanzigsten Startplatz nicht verbessern konnte. 
Die ersten Set-Up-Ideen für den nächsten Lauf sprießen bereits, der Triad bleibt in jedem Fall im SC10 verbaut.

Fazit: Der Triad Slipper tut eigentlich recht unspektakulär, genau was er soll und dürfte für jeden Racer, der sportlich etwas erreichen will, einen Blick wert sein. Meinerseits eine klare Kaufempfehlung!

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Bezugsquelle: RUDDOG Distribution UG, Troppauerstraße 13, 83395 Freilassing



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