Nicht schlecht staunte man, als Dickie-Tamiya wenige Tage vor der Spielwarenmesse 2014 eine neue Evolutionsstufe der beliebten Fighter Buggy-Baureihe der Öffentlichkeit präsentierte. Überraschend waren dabei noch nicht einmal die Optik oder die Features des Buggies, sondern vielmehr der große Ausstattungsumfang des Baukasten bei einem verhältnismäßig kleinen Verkaufspreis. Weniger als 75 Euro (UVP) möchte der Hersteller für den 2WD-Buggy im Maßstab 1:10 inklusive Brushless/Brushed-tauglichem Fahrtenregler, einem „Torque Tuned“-Motor sowie einstellbaren CVA-Öldruckdämpfern haben. Ob Tamiya es geschafft hat, für einen so kleinen Preis ein wirklich Offroad-taugliches Gefährt auf die Beine zu stellen und ob sich ein Update vom DT-02 auf den DT-03 lohnt, klärt das folgende Review des DT-03.
Ein großer, neonfarbener Aufkleber in der rechten oberen Ecke weißt auf die Sonderausstattung der „nicht Japan-Version“ des Neo Fighter Buggy hin. Wie schon in der Einleitung erwähnt, werden an Extras ein kräftiger Torque Tuned-Motor mit 25 Turns, ein TBLE-02S-Fahrtenregler für Brushless- und Brushed-Motoren sowie ein Satz CVA-Öldruckdämpfer mitgeliefert.
Gleich nach dem Öffnen des Baukasten springt einem ein auffälliger Zettel ins Auge, auf dem Schritt für Schritt erklärt wird, wie der Fahrtenregler für den Brushed-Betrieb eingestellt werden muss, da der der TBLE-02S in der Werkseinstellung nur mit sensorgesteuerten Brushless-Motoren funktioniert. In der ebenfalls beigelegten Bedienungsanleitung (auch unter dem Tab „Anleitungen“ weiter unten auf dieser Seite) wird außerdem beschrieben, wie man die Bremse, den Rückwärtsgang und den Unterspannungsschutz justiert bzw. abschaltet.
Der spritzwassergeschützte 60A-Fahrtenregler TBLE-02S kann sowohl mit sensorgesteuerten Brushless- als auch mit Brushed-Motoren verwendet werden. Bei der Verwendung von Brushed-Motoren bleibt das dritte Motorkabel (orange) ungenutzt und kann z.B. mit einem Kabelbinder oder Schrumpfschlauch gesichert werden. Da der Regler über keine LiPo-Abschaltung verfügt (nur NiMH & LiFE), sollte am Balancer-Ausgang ein kleiner LiPo-Warner (ca. 5 Euro) eingesteckt werden, der bei Unterspannung einen lauten Warnton ausgibt.
Technische Daten:
- Funktionen: Vorwärts, Bremse, Rückwärts (abstellbar)
- Eingangsspannung: 6,6 bis 7,2 Volt
- Abmessungen: 42 x 34 x 25mm
- Dauerbelastbarkeit: 60A
- BEC: 6V/1,5A
- Schutzschaltungen: Temperatur, Überlastung, Unterspannung
- Kompatible Motoren:
- Brushless: TBLM-Serie (sensorgesteuert)
- Brushed: Sport Tuned-Motoren (über 25 Turns)
Beim Mabuchi RS-540 Torque Tuned handelt es sich um einen Brushed-Motor mit 25 Turns und einer Drehzahl von 16.400 U/min bei 7,2 Volt. Damit ist der sintergelagerte Motor in der Drehzahl ungefähr mit einem 17,5T Brushless-Motor vergleichbar. Anschlusskabel sind bereits fertig verlötet und mit passenden Steckern zum Regler hin versehen.
Zusammenbau des Neo Fighter Buggy
Der komplette Baukasteninhalt des DT-03 ohne Karosserie, Aufkleber und der Bauanleitung. Tamiya verwendet eine Reihe verschiedener Kunststoffe für die einzelnen Bauteile. So kommt beim Getriebegehäuse, den Radträgern und den C-Hubs ein sehr harter Kunststoff zum Einsatz, während die Querlenker und die Dämpfer aus einem weicheren Material bestehen. Der Spritzling mit dem Frontrammer, dem hinteren Bulkhead, dem Servo-Halterahmen, der Flügelhalterung und der Halterung für die vordere Dämpferbrücke ist besonders weich und flexibel.
Ein kleiner Tipp, bevor es mit dem Bau losgeht: Die meisten Kleinteile wie Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben oder Achslager sind in der Anleitung an jedem Bauabschnitt auf der linken Seite im Maßstab 1:1 abgebildet. So lässt sich überprüfen, ob man beispielsweise die richtige Schraubenlänge in eine der vielen Bauteile-Tütchen erwischt hat.
Der Aufbau beginnt mit dem Zusammenfügen der beiden dunkelgrauen Chassishälften. Obwohl diese mit nur drei M3x10 mm-Schrauben zusammengehalten werden, ergibt sich daraus eine robuste und stabile Basis für den 2WD-Buggy. In das 185 Gramm schwere Monocoque-Chassis sind die Halterungen für die Karosserie, Teile der Akkuhalterung, die Halterung für das Getriebegehäuse und die Antennenhalterung bereits integriert. Interessantes Detail am Rande: An den Chassis-Seiten sind vorne und hinten quadratische Befestigungsmöglichkeiten vorhanden, die keine Funktion am Buggy erfüllen. Da an anderen Tamiya-Fahrzeugen meist Karosserie-Steher an solchen Halterungen befestigt werden, könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass der Hersteller bereits weitere Fahrzeuge wie einen Stadium Truck (oder sogar einen Short Course Truck?) auf der selben Chassis-Plattform in Planung hat.
Bekanntes Material erblickt man an der vorderen Aufhängung. Hier werden größtenteils die selben Bauteile wie beim DT-02 verwendet. Die vorderen Querlenker lassen zwei Montagepositionen für die Dämpfer zu. Nicht einstellen kann man dagegen den Radsturz der Achsen, da die oberen Querlenker aus einem Teil bestehen. Alle Aufhängungsteile werden mit Schraubzapfen gesichert, lediglich am vorderen Bulkhead findet man eine Querlenkerbefestigung aus einer U-förmigen Achse. Die einteilige U-Achse wird vom vorderen Stoßfänger sicher in Position gehalten.
Das Lenkservo sitzt über Kopf im 25°-Winkel in einem Halterahmen im Chassis. Durch die mittige Montage des Servos ist der Lenkausschlag zu beiden Seiten hin absolut gleich. Wie bei vielen Tamiya-Fahrzeugen wird ein Servo-Saver mit einer weichen Feder aus Kunststoff mitgeliefert. Ob dieser stark genug ist, wird sich im Einsatz zeigen – wir haben da so unsere Zweifel.
Von der Seite erkennt man gut, dass das Lenkservo bzw. der Servo Saver im selben Winkel (25°) wie die Vorderachse angewinkelt ist. Ein solches oder ähnliches Setup findet man bei nahezu allen modernen 2WD-Buggies auf dem Markt und ist ein großer Fortschritt gegenüber dem DT-02.
Tamiya-typisch ist das schwere Kegeldifferential des DT-03 mit sehr breiten Zahnrädern und drei Kegelrädern aus Metall versehen. Der Zusammenbau gestaltet sich recht einfach. Beachten sollte man nur, dass die Kegelräder gut gefettet werden und die drei „Spider-Achsen“ sauber im Gehäuse liegen.
Entgegen der Bauanleitung haben wir alle Kunststoff-Lager gegen Kugellager ausgetauscht. Diese sind für kleines Geld als Komplettset für den DT-02/03 zu haben und sorgen für einen dauerhaft leichtgängigen sowie wartungsarmen Antriebsstrang. Vor dem Zusammenfügen der beiden Getriebehälften haben wir die Zahnräder ganz leicht mit dem beiliegenden Schmiermittel eingefettet, um einen leichten Lauf zu gewährleisten.
Kleiner Tipp: Nicht nur Einsteiger machen bei der Montage des Motorritzels gerne den Fehler, die Madenschraube nicht auf der abgeflachten Stelle der Motorachse zu montieren. Denn nur dort montiert bleibt es, wo es soll. Zusätzlich hilft ein kleiner Tropfen Schraubensicherung (Mittel- oder Niedrigfest) auf der Madenschraube, um ein Lockern des Ritzels zu verhindern.
Ist das Getriebegehäuse soweit komplettiert, geht es mit der hinteren Aufhängung und dem Antrieb weiter. Die Knochen und Mitnehmer sind sehr groß im Durchmesser und aus einem Mix aus Metall und faserverstärktem Kunststoff hergestellt. Trotz der großen Abmessungen sind die Bauteile durch den hohen Kunststoff-Anteil sehr leicht.
Wie an der Vorderachse werden auch die hinteren Querlenker mit langen Schraubzapfen am Getriebegehäuse befestigt. Die gesamte hintere Getriebeeinheit ist baugleich mit der des Vorgängers DT-02, bereits vorhandene Ersatz- und Tuningteile können also problemlos weiterverwendet werden.
Ein sehr schönes Detail ist die Schalterhülle aus Gummi, die den An- und Aus-Schalter des Reglers vor Spritzwasser uns Staub schützt. Die Gummihüllen gab es bereits vor Jahrzehnten an verschiedenen Tamiya-Fahrzeugen wie beispielsweise dem Hilux von 1981, sind aber leider aus der Mode gekommen. Befestigt wird der Schalter gut geschützt zwischen Getriebegehäuse und Heckflügel.
Mit lediglich sechs Schrauben wird die gesamte Hinterachs-Einheit am Chassis befestigt. Vier Schrauben unten und zwei weiter oben, wo das hintere Bulkhead direkt ins Chassis geschoben wird. Interessant sind die beiden Verstärkungsplatten unter der Getriebebox: Wären diese in unterschiedlichen Stärken zu haben, könnte man sogar das „Anti-Squat“ an der Hinterachse minimal verändern.
Sobald die Hinterachse mit dem Chassis verbunden ist, lässt sich schon erahnen, dass der DT-03 mit 287 mm über einen sehr langen Radstand verfügt. Im direkten Vergleich dazu war der DT-02 mit einem Radstand von 260 mm ganze 27 mm kürzer. Der nächste Bauabschnitt widmet sich den Dämpfern. Kleiner Hinweis vorab: Die Bauanleitung der Öldruck-Dämpfer ist auf einem separaten Zettel zu finden, in der Bauanleitung des Buggies werden nur die Reibungsdämpfer beschrieben.
Im ersten Schritt werden die Einzelteile aus dem Spritzling herausgetrennt. Besonders in diesem Bauabschnitt sollte man gewissenhaft arbeiten und alle Bauteile sauber entgraten, damit die Dämpfer gut arbeiten können und die Feder nicht an überstehenden Graten schleift oder hängenbleibt. Mit einem Skalpell oder kleinen Bastelmesser geht dies ohne Probleme. Wie immer beim Arbeiten mit scharfen Werkzeugen gilt: Passt auf eure Finger auf!
Sind alle Kunststoff-Teile entsprechend vorbereitet, kann mit dem eigentlichen Zusammenbau der Dämpfer begonnen werden. Unten in die Dämpferkartuschen kommen jeweils zwei schwarze O-Ringe, die den Dämpfer abdichten. Ölt man diese und das Gewinde der Kolbenstange vorher leicht ein, beschädigt man die Dichtungsringe nicht so leicht beim Zusammenbau. Seid sparsam mit dem Öl, da dieses sehr knapp bemessen ist.
Um den Luftbläschen im Öl vor dem Aufschrauben der Dämpferkappen etwas Zeit zum Entweichen aus dem Öl zu geben, haben wir uns aus Resten der Karosserie und Doppelklebeband eine einfache – aber leider etwas wackelige – Halterung gebastelt. Werdet einfach kreativ, ihr bekommt das sicher besser hin als wir!
Wer ganz genau hinschaut, erkennt in den vorderen beiden Dämpfern die feinen Luftbläschen im Öl, die nach dem Auf- und Abbewegen der Kolbenstangen entstehen. Lasst diese vor dem Aufschrauben der Dämpferkappen vollständig entweichen.
Anschließend kommen in die vorderen Dämpfer die grünen und in die hinteren die roten Membranen. Diese Gummi-Kappen gleichen das unterschiedliche Öl-Volumen im Dämpfer aus und dienen auch gleichzeitig als Dichtung. Das überschüssige Öl sollte vor dem Aufschrauben der Kappen z.B. mit einem Taschentuch entfernt werden. Laut Tamiya hat das Baukasten-Öl eine mittlere Viskosität von 400cSt (ca. 34WT). Wichtig: Die Kolbenstangen sollten sich ohne größeren Widerstand komplett in die Dämpferkolben einschieben lassen. Ist dies nicht möglich, befindet sich zu viel Öl im Dämpfer.
Sind die Einfederwegbegrenzer hinten auf die Kolbenstangen aufgeschoben, können die unteren Kugelpfannen aufgeschraubt und die Federn montiert werden. Den Dämpfern liegen verschiedene Clipse bei, mit denen die Federvorspannung beziehungsweise die Bodenfreiheit verändert werden kann.
Nun geht es zum Einbau der weiteren RC-Komponenten wie Regler, Empfänger. Optional kann der Empfänger unter einer Abdeckung verstaut werden. In unserem Fall mussten wir auf die Box verzichten, da der Empfänger mit allen Kabeln nicht unter die doch recht kleine Abdeckung passte. Da die Karosserie ohnehin sauber mit dem Chassis abschließt, konnten wir gut darauf verzichten.
Dadurch, dass der Regler und Empfänger weit oben montiert wird, ist man recht schnell mit dem Einbau der Elektronik und der Kabelverlegung fertig. In unserem Fall haben wir den Empfänger stehend auf der Seite vor dem Regler befestigt, besonders kompakte Empfänger können auch in der Normalposition mit dem beiliegenden Doppelklebeband auf dem Chassis montiert werden.
Ein nettes kleines Detail sind die Befestigungsmöglichkeiten für das Servokabel, welches mit zwei Kabelbindern direkt neben dem Akku gesichert werden kann. Je nachdem wie man den Empfänger montiert hat, kann man das Servokabel links oder rechts vom Akku verlegen – Befestigungslöcher für Kabelbinder sind auf beiden Seiten vorhanden.
Die Reifen bestehen aus einer recht harten Gummimischung und sitzen auf weißen, gelochten Discfelgen im 2.2″-Standard-Format. Für die Vorderachse gibt es Reifen im klassischen 4 Rib-Design und hinten Stollenreifen mit recht langen Spikes, die sich in den Boden krallen können. Wir haben an der Hinterachse vor dem Verkleben zusätzlich je eine Schaumgummi-Einlage in die Reifen gelegt, damit der Reifen in schnellen Kurven besser die Form behält. An der Vorderachse haben wir auf Reifeneinlagen verzichtet, da das Reifengummi selbst dick genug ist und sich nur wenig in Kurven verformen kann.
Wartungsfreundlich: Durch eine ovale Öffnung auf der Unterseite des Chassis kann der Servo-Saver bequem erreicht werden, ohne das Servo umständlich ausbauen zu müssen.
Simpel und zweckmäßig präsentiert sich die Akkuhalterung, die lediglich aus einem Kunststoff-Stab und einem Snap-Pin (Federclip) besteht. Je nach Höhe des Akkus kann die Halterung gedreht werden, um einen sicheren Sitz des Akkus sicherzustellen. In das Chassis passen alle herkömmlichen 2S-Lipos sowie NiMH-Sticks mit sechs Zellen. Je nach Länge und Breite des Akkus sollte das eventuell vorhandene Spiel mit dünnen Schaumgummi-Streifen aufgefüllt werden.
Im letzen Abschnitt müssen die Karosserie und der Heckflügel ausgeschnitten, lackiert und beklebt werden. Tamiya lässt einem dabei die Wahl, ob man ein Newschool- oder ein Oldschool-Design im Look des Frog von 1983 wählt. Dreimal dürft ihr raten, wofür wir uns entschieden haben, aber ihr ahnt es sicher…
Mit den Farben PS-11 (Pink) und PS-1 (Weiß) und den entsprechenden Stickern haben wir unseren Neo Fighter Buggy in einen „Neo Frog“ im Oldschool-Design verwandelt. Die Fenster wurden mit PS-31 (Smoke) abgedunkelt und teilweise schwarz umrandet.
Besonders in den Ansichten von vorne und oben erkennt man, wie extrem schmal der Buggy gebaut ist. Der lange Radstand verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Gut ist auch die Dämpferbrücke mit den rückseitig montierten Dämpfern zu sehen. Bei Überschlägen „gräbt“ sich die leicht abgerundete Dämpferbrücke nicht so leicht in den Boden ein und schützt zudem die Dämpfer.
Die an den Seiten leicht erhöhte Karosserie-Front ist eine Reminiszenz an den Ur-Frog, der an dieser Stelle ganz ähnlich geformt war. Lediglich die gelben „KC Daylighter“ Scheinwerfer-Atrappen des Frog haben leider es nicht ins Jahr 2014 geschafft. Der große „No Guts – No Glory“-Aufkleber auf dem Heckflügel dagegen schon.
Praxistest: Tamiya Neo Fighter Buggy auf der Rennstrecke
Für den Praxistest des Buggies ging es auf eine permanente Lehm-Rennstrecke, die fast durchgängig mit einer Staubschicht bedeckt war. Obwohl die Reifen aus einer eher harten Gummimischung bestehen und auf Lehm eher weiche Schlappen gefragt sind, war der Vortrieb mit den Tamiya-Reifen überraschend gut. Durch die griffigen Heckreifen, das lange Chassis und den weichen Servo-Saver schob der Buggy in schnellen Kurven jedoch stark über die Vorderachse und hatte nur wenig Lenkung.
Nachdem der Akku so weit wie möglich nach vorne geschoben, mehr Nachspur eingestellt und ein schwarzer Hi-Torque-Saver (#300051000) montiert worden war, ging es richtig zur Sache. Mit diesem Setup war es im Infield sogar möglich, einem besser motorisierten Durango-Buggy über mehrere Runden Paroli zu bieten. Nach einigen Akkus erhöhten wir noch hinten die Vorspannung der Federn auf jeweils 8mm und später 10mm, da selbst mit einem leichten LiPo-Stick die Hinterachse zu weit unten hing. An der Vorderachse änderten wir nichts an der Feder-Vorspannung, wir befestigten nur die Dämpfer am inneren Loch an den Querlenkern. Insgesamt ist das Fahrverhalten des DT-03 als gutmütig und unauffällig zu bezeichnen, selbst Einsteiger sollten mit dem stabilen Handling des Buggies auf Anhieb zurechtkommen. Auch die Motorisierung ist mit dem Tourque Tuned gut gewählt und genau richtig (nicht nur) für Einsteiger.
Nach einer einer harten Landung nach einem Doppelsprung direkt auf das vordere linke Rad verabschiedete sich ein C-Hub. Die scharfkantige Bruchstelle weist darauf hin, dass das Material zu hart und unflexibel ist. Zum Glück hatten wir in weiser Voraussicht die „B-Parts“ (#300004252) im Gepäck, sodass es schon nach wenigen Minuten weitergehen konnte. Wer im Gelände auch mal etwas härter fahren möchte, sollte also besser auf ein entsprechendes Tuningteil aus Aluminium umrüsten oder genügend C-Hubs dabei haben.
Unser DT-03 Lehm-Setup | Vorderachse | Hinterachse |
---|---|---|
Dämpferöl | 400CSt (Baukasten) | 400CSt (Baukasten) |
Federvorspannung | 2mm | 10mm |
Dämpferstellung unten am Querlenker | Innen | Außen |
Reifen | Baukasten ohne Einlage | Baukasten mit Schaumgummi-Einlage |
Übersetzung/Ritzel | 1:8,31/19 Zähne | |
Akku | Carson LiPo Racing Pack 7,4V/3400mAh 40C #500608098 | |
Verwendete Tuningteile | Kugellager, Hi-Torque Servo-Saver, Stahlritzel | |
Temperaturen nach 15 Min. (ca. 25° Außentemperatur) | Regler: 58 Grad | Motor: 60 Grad |
Tuningtipps
Insgesamt zwei Übersetzungen sind mit dem DT-03 möglich. Dem Baukasten liegt ein Ritzel mit 17 Zähnen bei, ein Tuning-Ritzel mit 19 Zähnen verbessert die Endgeschwindigkeit und ist beim Einsatz von Stock-Motoren wie dem Torque Tuned pflicht. Bei höher drehenden Tuning-Motoren sollte dagegen das kleinere Ritzel mit 17 Zähnen verwendet werden. Achtet beim Ritzelkauf darauf, dass diese aus Stahl sind. Empfehlenswert sind die folgenden beiden Ritzel im Modul 0,8:
- Carson Motorritzel 17 Zähne Modul 0,8 Stahl #500013407
- Carson Motorritzel 19 Zähne Modul 0,8 Stahl #500013409
Übersetzungstabelle Tamiya DT-02/DT03
Ritzel/Hauptzahnrad | Übersetzung |
---|---|
17/55 Zähne Modul 0,8 | 1:9,28 |
19/55 Zähne Modul 0,8 | 1:8,31 |
Wie bereits weiter oben im Text erwähnt, reduzieren Kugellager den Verschleiß und erhöhen die Leichtgängigkeit des des gesamten Antriebs. Der Einfachkeit halber, sollten diese schon beim Zusammenbau montiert werden. Benötigt werden insgesamt 14 Kugellager der Größe 1150 (11mm x 5mm x 4mm). Günstig kommt man dabei mit einem Kugellagersatz wie dem von Carson (#500904031) weg.
Bereits beim Verkaufsstart war das Angebot an Tuningteilen für den DT-03 recht groß, da durch die identischen Achsen auch viele Teile vom DT-02 (Super Fighter G, Desert Gator, Sand-Viper & Neo Falcon) weiterverwendet werden können. Besonders interessant für angehende Racer dürften die einstellbaren R/L-Spannachsen und die Kohlefaser-Dämpferbrücken sein, mit denen man das Fahrwerk besser einstellen kann.
Und so schaut ein „Full Option“ Neo Fighter Buggy aus. Mit den Kohlefaser-Dämpferbrücken sind vorne wie hinten drei Montagepositionen für die Stoßdämpfer möglich, während die Original-Brücken nur jeweils eine Montageposition besitzen. Mit weiter innen montierten Dämpfern wird das Fahrwerk weicher und härter bei ganz außen an den Brücken montierten Dämpfern. Die Stabilisator-Drähte verringern die Rollneigung des Chassis und verringern den Griff. Daher setzt man Stabis vor allem auf Strecken mit viel Griff (Kunstrasen, Gras, Teppich) ein. Auf rutschigem Lehm oder sandigen Böden ist man dagegen ganz ohne Stabis meist besser bedient.
Tuningteile für das DT-03-Chassis:
- DT-03 Getriebewellen leicht (2) 5x45mm #300054560
- DT-03 Stabilisator-Set vorn/hinten (2+2) #300054561
- DT-03 Dämpferbrücke vorne Carbon verstärkt #300054562
- DT-03 Dämpferbrücke hinten Carbon verstärkt #300054563
- DT-03 Alu Akkuhalter-Verschluß #300054564
- DT-03 Alu Lenkservo-Halterung #300054565
- DT-03 Alubrücke Getriebegeäuse #300054566
- DT-03 CVA Öldämpfer-Set Kurz/Mini (2+2) #300054567
- DT-03 Li/Re Gewindestangen-Set einstellbar (6) #300054572
Fazit
Tamiya ist das Update seines Offroad-Kassenschlagers gelungen. Mit Verbesserungen an den entscheidenden Stellen konnte der Hersteller den Vorsprung im Bereich der Budget-Buggies weiter ausbauen, ohne den leichten und einsteigerfreundlichen Aufbau unnötigen Features zu opfern. Das Baukasten-Setup funktioniert dank der einstellbaren Öldruck-Dämpfer bereits mit kleinen Anpassungen gut und die Reifen bieten auf nahezu allen Strecken ausreichend Griff. Ein weiterer Pluspunkt ist der vielfältig einsetzbare Regler, mit dem eine spätere Umrüstung auf einen sensorgesteuerten Brushless-Motor kostengünstig zu bewerkstelligen ist. Besonders überzeugte uns jedoch vor allem das gute Preis/Leistungsverhältnis: Für unter 75 Euro (UVP) bekommt man derzeit keinen anderen Baukasten in dieser Qualität und mit diesem Ausstattungsumfang.
Aber auch Schwächen leistete sich der Buggy. Negativ fielen uns der zu harte Kunststoff der vorderen C-Hubs, der zu flexible Servo-Saver und die nur zwei möglichen Getriebeübersetzungen auf. Die ersten beiden Punkte lassen sich recht einfach mit entsprechenden Tuningteilen abstellen, lediglich bei Punkt drei wären größere Ausflüge mit dem Dremel nötig, um andere Übersetzungen möglich zu machen. Da sich der Buggy allerdings weniger an eingefleischte Wettbewerbsfahrer als vielmehr an Einsteiger und Teilnehmer des reglementierten Tamiya Fighter Cup richtet, ist dies durchaus zu verschmerzen.
Links & Downloads
Links
- Offizielle Produktseite auf tamiya.de
- Offizielle Produktseite auf tamiya.com
- Bericht auf RC-News.de von der Spielwarenmesse 2014
Anleitungen
- Bauanleitung DT-03 (PDF/4,03 MB)
- Beiblatt Neo Fighter Buggy (PDF/911 KB)
- Dämpfer-Set (PDF/1,00 MB)
- Regler Anleitung (PDF/341 KB)
- Regler Daten (PDF/96 KB)
- Regler Motormodus (PDF/29 KB)
- Regler Sensorkabel (PDF/62 KB)
Fotogalerie
Bezugsquelle: DICKIE-TAMIYA Modellbau GmbH & Co. KG, Werkstraße 1, 90765 Fürth
17 Kommentare
Sehr schön gemacht danke 😀
Aber bis viel viel Turn/KV kann man Brushless Motoren nutzen???
MfG Phillip
Tamiya Motoren ab 10.5T
LRP & Co würde ich, wenn überhaupt, jedoch nicht unter 13.5T einsetzen.
Ahh ok danke 🙂
MfG Phillip
Beim genannten Dauerstrom von 60 A und den begrenzten Untersetzungsmöglichkeiten sollte eigentlich auch ein LRP 10.5er noch drin sein. Hobbywing gibt z. B. beim 45 A Justock im Buggy als Motorlimit > 11,5 Turns vor. Die Frage ist natürlich immer, wie man mit seinem Material umgeht, z. B. ob man bei klemmendem Antriebsstrang gleich anhält oder aber versucht, Grasbüschel und Steine freizufahren. 😉
Sorry, aber die 4000kv Dinger schaffen den Regler nach wenigen Minuten im Sommer. Getestet, bei ca. 28 Grad, 19er Ritzel, 2s HC, Kugellager, Asphalt, Hole Shots und Ribs. Er stirbt nicht aber setzt recht schnell aus. Ich berate natürlich auf Sicherheit, was man hier privat ohne Haftungsmöglichkeit äussert ist ein anderer Film. Für mich liegt das Limit bei 540 Motoren bei ca. 3200kv. Damit funktioniert er prima und hat noch ausreichend Reserven. Bei allem drüber würde ich zumindest zu Vorkehrungen raten.
Alles andere ist Privatvergnüngen ohne Erfolgsgarantie 😉
Ach 13,5T is doch schon voll ausreichend 😀
MfG Phillip
Für den Wagen auf jeden Fall.
Bei einem Dauerstrom von 60 A sollte der Regler aber mehr abkönnen, wobei natürlich der Verwendungszweck und die Fahrzeit noch eine Rolle spielen. Bei einem Lauf von 5-7 Minuten ist die Belastung u. U. geringer als bei einem Basher, der einen 7000er Akku in einem Rutsch leer zieht. Meine Perspektive beschränkt sich auf die Kurzzeitnutzung. 😉
Teppichstrecke inner Halle.
Laufzeit pro Run 5min.
Sehr griffige Reifen 😀
MfG Phillip
Halle ist fordernd, mit dem 13,5 sollte es auf jeden Fall passen. Falls Luft ist, kannst du immer noch mit dem Timing am Motorgehäuse spielen. 😉
Guten Morgen,
Klasse Bericht, vor allem für Neueinsteiger wie mich.
Könntet ihr mir bitte sagen welchen Servo ihr verbaut habt, bzw eine gute Alternative.
Ausserdem interessieren mich die Reifen des “Full Option” Neo Fighter, wenn es dort Infos gibt, gleich her damit.
Danke und Gruß, Mathias
Vorderreifen:
http://www.modellbau-seidel.de/index.php?firma=Tamiya&best=54185
Hinterreifen:
http://www.modellbau-seidel.de/index.php?firma=Tamiya&best=54186
Hallo Mathias,
da war ein günstiges Blue Bird-Servo verbaut (Art.Nr.: AN-BMS-617DMG+HS). Das ist für den Buggy kräftig und schnell genug (6.8kg/.10sec) und kostet um die 25-30 Euro. Lediglich das Anschlusskabel ist etwas knapp bemessen, da der Empfänger recht weit hinten im Chassis liegt.
Die am “Full Option” Neo Fighter verbauten Reifen waren die „DB-01 Dual Block“. Die gibt es in den folgenden zwei Gummimischungen:
Weiche Gummimischung:
DB-01 Dual Block Reifen „C“ vorne 62/25 (Art.Nr.: 300054187)
DB-01 Dual Block Reifen „C“ hinten 62/25 (Art.Nr.: 300054188)
Harte Gummimischung:
DB-01 Dual Block Reifen „K“ vorne 62/25 (Art.Nr.: 300054185)
DB-01 Dual Block Reifen „K“ hinten 62/25 (Art.Nr.: 300054186)
Vielen Dank für die flotte Hilfe euch beiden.
Die Blue Bird Servos gibt es als Ansmann verkleidet sehr günstig bei Modellbau Metz im Abverkauf.
Ich kann dem nur Zu Stimmen habe mir auch den DT 03 Gekauft und werde nach und nach die Upgrade s aufrüsten das Erste war Carson Alu Dämpfer umzurüsten und ein Motorkühlkörper zu kaufen al nächstes werde ich dann mal Aludämpferbrücken besorgen und die Carbonverstärkten austauschen für Euere Tip s Trick s wäre ich dankbar
Die beigelegten C.V.A. Plastikdämpfer von Tamiya sind deutlich besser als die meisten „preisgünstigen“ Alu-Dämpfer von Drittherstellern.
Die von Carson sind ab Kauf oft hart wie Stein. Verschlimmbesserung deluxe. Carson hat auch schlicht keine Expertise in sowas.
Besorg Dir Dämpfer vom Team C TC02 bzw. Ansmann XPro. TiNitrid, ordentliches Material aus dem Wettbewerbsbereich, zu haben ab 19€.