Testbericht Pro-Line PRO-2 2WD Short Course-Truck

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Welche Lawine Traxxas mit dem Slash im Jahr 2009 lostritt, hätte zum damaligen Zeitpunkt kaum jemand für möglich gehalten. Was als reines Fun-Fahrzeug und robuste Alternative zu bekannten RC-Fahrzeugformen wie Monstertrucks und Buggies gedacht war, eroberte auch die Herzen eingefleischter Offroad-Racer im Sturm. Short Course-Rennklassen sprossen in der nachfolgenden Jahren wie Pilze aus dem Boden und machten Offroad-Veranstaltungen dank überschaubarer Kosten wieder für ein breiteres Teilnehmerfeld interessant.

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Heute, etwa eine halbe Dekade später, sind von praktisch allen größeren Herstellern Short Course-Trucks in den verschiedensten Ausführungen und Preisklassen zu haben, die um die Gunst der Käufer buhlen. Der beliebteste Truck von allen ist und bleibt dabei immer noch der gute alte Slash, welcher mit einem unverwüstlichen Aufbau und einem Einsatzspektrum glänzt, welches so breit ist wie bei kaum einem anderen RC Car im Offroad-Bereich. Nicht ganz unschuldig am langanhaltenden Erfolg sind auch die vielen Tuningteile, mit denen man den Slash nach Belieben in einen Scale-Truck oder einen waschechten Racer verwandeln kann. Einer der ambitioniertesten Tuningteile-Hersteller ist dabei Pro-Line aus den USA, die das Potential des Slash schon sehr früh erkannt haben. Aus der großen Palette verschiedener „Performance-Parts“ für den Traxxas-Truck hat Pro-Line mit dem PRO-2 ein Komplettpaket geschnürt, welches alle Teile in einem einzigen Baukasten vereint.

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Um genau zu sein, ist die Bezeichnung „Baukasten“ nicht ganz korrekt, da ein Teil des PRO-2 bereits vormontiert ausgeliefert wird. Das Getriebe, die Chassisplatte, die Dämpfer, die Lenkungseinheit sowie die Räder sind ab Werk zusammengebaut, was die Bauzeit verkürzt. Dem Baukasten – der wie gesagt eigentlich keiner ist 😉 – liegen zudem eine unlackierte Flo-Tek-Karosserie mit zwei großen Aufkleberbögen, ein Pro-Trac-Aufhängungskit, ein Einstellschlüssel für die Gewindestangen, 5000er Difföl, eine große Flasche 30er Dämpferöl sowie eine bebilderte Bauanleitung bei.

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Basis für den PRO-2 bildet ein schmales Chassis aus 3mm 7075er-Aluminium mit Seiten-Verstärkungen aus Kunststoff. In die Seiten-Elemente sind drei Laschen für Akku-Klettbänder und flexiblen Halterungen für Nerf-Bars (Seitenrammer) integriert. Hin zu den beiden Chassis-Enden gehen die Seiten-Elemente in Verstärkungselemente über. So stützt sich das hintere Bulkhead weit nach vorne ab, vorne findet man ein kurzes Topdeck aus Kunststoff, welches auch als Halterung für das quer eingebaute Lenkservo und die Lenkung dient.

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Pro-Line hat dem PRO-2 eine vierfach kugelgelagerte Lenkungseinheit aus Kunststoff mit einem einstellbaren Servosaver spendiert, der noch für einiges Kopfzerbrechen sorgen sollte. Dazu aber später mehr. Durch die Kugellagerung ist die Lenkung extrem leichtgängig und praktisch spielfrei. Bedingt durch das mit dem Slash kompatible Design der Lenkung, muss das Lenkservo quer eingebaut werden. Dadurch ist dieses besonders einfach zu erreichen und im Schadensfall innerhalb weniger Minuten gewechselt.

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Edel mutet die CNC-gefräste, 3mm dicke Alu-Motorplatte am anderen Chassis-Ende an. Durch zusätzliche Ausfräsungen auf der Rückseite vergrößert sich die Fläche, die zur Ableitung der Motorwärme verwendet werden kann. Die kleine Kunststoff-Abstützung am hinteren Ende der Motorplatte ist ein Überbleibsel aus Slash-Zeiten und kommt im PRO-2 nicht mehr zum Einsatz. An dieser Stelle wird zu einem späteren Zeitpunkt der Heckrammer angeschraubt. Unter dem Getriebe befindet sich die einteilige Halterung für die hinteren Querlenker. Standardmäßig wird eine Halterung mit 3° Kickup mitgeliefert, weitere Anti-Squat-Blöcke mit 2°, 4° und 5° sind ebenfalls erhältlich.

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In der geschlossenen und gut gefetteten Getriebebox findet man ein Top- und Idler-Gear aus Stahl und ein Kegeldiff aus robustem und leichten Kunststoff bzw. Metall. Das ölgefüllte 4-Spider Diff ist an den Ausgängen zweifach abgedichtet und mit Metall-Tellerrädern versehen, welche auf dünnen Beilagscheiben laufen. Doppelseitig mit Gummidichtungen versehene Kugellager sorgen für einen leichten Lauf der gesamten Getriebeeinheit.

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Unser Differential war ab Werk nicht ganz sauber befüllt und hatte auf dem Lieferweg etwas Difföl verloren, welches sich teilweise innerhalb des Getriebegehäuses befand. Da Pro-Line ein kleines Fläschchen 5000er-Difföl (wohl wissentlich?) beigelegt hat, ist das Problem schnell aus dem Weg geschafft. Bei der Gelegenheit kann man die Dichtungen am Deckel und den beiden Ausgängen gleich mit einer dünnen Schicht „Green Slime“ behandeln, damit das Öl dort bleibt, wo es soll.

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Komplett fertig aufgebaut, aber noch nicht mit Öl befüllt, sind die mitgelieferten Power Stroke Dämpfer. Bei den Alu-Dämpfern handelt es sich um Small Bore-Dämpfer mit Big Bore-Federn und beschichteten 3,5mm-Kolbenstangen. Pro-Line verbindet mit den Power-Stroke-Dämpfern die Vorteile von Small Bore-Dämpfern wie ein geringes Gewicht mit dem besseren Einfederverhalten von Big Bore-Federn. Als besonderes Schmankerl verfügen die Dämpfer über zweistufige Federn. Die schwarzen, kurzen Federn sind sehr weich und nehmen alle kleinen Stöße auf, während die unteren, grauen Federn für’s Grobe zuständig sind. Herkömmliche Big Bore-Federn können ebenfalls mit den Power Stroke-Dämpfern verwendet werden.

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Pro-Line ließ es sich nicht nehmen, dem PRO-2 einen Satz sauber verklebter Kompletträder „Made In USA“ im Gegenwert von etwa 80 Euro mitzugeben. Diese bestehen aus den schwarzen F-11 Speichenfelgen, blauen „Closed Cell“-Reifeneinlagen und Blockade SC-Reifen in der Gummimischung M3 (Soft). Die griffigen Reifen werden für leicht staubige bis trockene Lehmstrecken empfohlen und sind zwischen den Hole Shot und Caliber einzuordnen.

Matt Wallace von Pro-Line im Interview

Matt Wallace
(Product Innovation)

Zur Entstehungsgeschichte des Trucks haben wir Matt Wallace aus dem R&D-Team von Pro-Line im Rahmen eines kurzen E-Mail-Interviews ausgequetscht. Matt zeichnet sich verantwortlich für weite Teile der PRO-2-Entwicklung und gehört zum PL-Rennteam.

RC-News.de: Hallo Matt, zu welchem Zeitpunkt wurde die Idee geboren, einen kompletten Truck auf den Markt zu bringen? Bereits zu den ersten Performance-Teilen, die Ihr für den Slash entwickelt habt, oder zu einem späteren Zeitpunkt?

Matt Wallace: Erst nachdem wir die ProTrac-Aufhängung, das Getriebe und unser Chassis fertig hatten und diese Teile auf unseren Hausstrecken erfolgreich getestet hatten, fiel die Entscheidung, die restlichen Teile zu entwickeln, um das PRO-2 Kit fertigzustellen.

RC-News.de: Würdest du den PRO-2 nur Racern oder auch Bashern ans Herz legen?

Matt Wallace: Der PRO-2 SC ist in diesem Punkt einzigartig. Er hat sowohl den Speed, um auf Wettbewerben ganz vorne mitzufahren, als auch die nötige Stabilität, um selbst einen harten Bash-Einsatz mitzumachen. Sozusagen das Beste aus beiden Welten!

RC-News.de: Sind für den PRO-2 weitere Tuningteile von Pro-Line wie ein Kugeldiff, ein Stabisatz oder Kohlefaser-Teile geplant?

Matt Wallace: Du kannst dir sicher sein, dass wir den PRO-2 weiterentwickeln und den Racern in Zukunft weitere coole Upgrades liefern werden!

RC-News.de: Ist es möglich, auch seine „alten“ Slash-Karosserien auf dem PRO-2 SC weiterzuverwenden, ohne neue Karosserielöcher bohren zu müssen?

Matt Wallace: Ja, definitiv! Karosserien, die vom Slash stammen, passen problemlos auf den PRO-2 SC.

RC-News.de: Wird es auf Eurer Seite in Zukunft weitere Setups von Euren Teamfahrern wie Nick Blais oder Ty Tessmann zum Herunterladen geben?

Matt Wallace: Momentan haben wir drei Setup Sheets für den PRO-2 SC verfügbar: Stock, Indoor und Outdoor. Sobald wir mehr Rennerfahrung mit dem PRO-2 haben, werden wir weitere Setups hinzufügen. Die Setups findest du hier: http://prolineracing.com/pro-2/build.

RC-News.de: Vielen Dank für das Interview Matt!

Zusammenbau des PRO-2

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Durch den hohen Vorfertigungsgrad hat man nur noch mit der Karosserie, den Aufhängungen und dem Einbau der Elektronik zu tun. Selbst ungeübte Schrauber brauchen nicht länger als einen Tag Bauzeit, bis der fahrfertige Pro-2 auf dem Basteltisch steht. Die Anleitung ist ausschließlich in ein einer englischen Version beigelegt, die einzelnen Bauabschnitte sind durch eine gute Bebilderung praktisch selbsterklärend und auch ohne Englischkenntnisse zu schaffen.

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Eine der zahlreichen Besonderheiten am Pro-2 sind die Karosseriehalterungen. Befestigt wird die FloTek-Karosserie nicht mit Federclipsen sondern, ähnlich wie bei den Corally-Chassis, mit Rändelmuttern aus Kunststoff, die über M4-Gewindeeinsätzen aus Metall verfügen. Durch die kleinen O-Ringe auf den unteren Haltern sitzt die Karosserie spielfrei und klappert auch im härtesten Gelände-Einsatz nicht.

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Äußerst robust sind die R/L-Gewindestangen und die Kugelköpfe ausgeführt. Aus Stahl gefertigt und mit M4-Gewinden versehen, dürften diese nicht so schnell brechen oder verbiegen. Ein kleines (recht scharfkantiges) Einstell-Werkzeug zum Justieren der Spur und des Sturzes, liegt bei. Tipp: Die Gewindestangen lassen sich deutlich leichter zusammenbauen und später einstellen, wenn man die Gewinde vorher leicht einfettet.

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Einen ebenfalls sehr robusten Eindruck machen die Antriebswellen. Auch hier verwendet Pro-Line 4mm-Rundmaterial, welches Diffseitig leicht verjüngt ist, um den Outdrives genug Platz beim Einfedern zu lassen. Der Pin im Gelenk wird von einem Sicherungsring aus Metall und einer Madenschraube in der Mitte der Achse gehalten. Tipp: Regelmäßig eine dünne Schicht Trocken-Schmiermittel (z.B. Finish Line Dry Lube etc.) in die Gelenkwellen auftragen, um die Leichtgängigkeit zu erhöhen.

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Tuning ab Werk: Auf den Radachsen sitzen Sechskant-Felgenmitnehmer aus blau eloxiertem Aluminium mit integrierten Sicherungsschrauben. Die Radmuttern sind ebenfalls aus leichtem Alu, blau eloxiert und auf der Flansch-Rückseite verzahnt. Als kleines Extra sitzen in allen Kugelköpfen beschichtete Kugeln aus Aluminium.

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Das Lenkservo sitzt unter einem kurzen Kunststoff-Topdeck an Halterungen aus Aluminium. Die vordere von beiden Halterungen ist dabei nur mit dem Oberdeck in einem Langloch verschraubt und unten nur auf der Chassisplatte abgestützt. Ist der Akku ganz vorne montiert, bleibt hinter dem Servo wenig Platz für den Empfänger. Für einen Standard-Empfänger z.B. von Futaba oder Sanwa ist dennoch ausreichend Platz vorhanden.

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An der Vorderachse gibt es mehrere Einstellmöglichkeiten für die oberen Querlenker bzw. das Roll Center; insgesamt drei in der Höhe und drei in der Länge. Für die Dämpfer findet man an den Querlenkern zwei Montagepositionen, genauso wie oben an der Dämpferbrücke. Auffällig ist der einfache, wartungsfreundliche und geradlinige Aufbau, den der PRO-2 vom Slash geerbt hat.

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Hinten gibt es an den Radträgern sechs Montagepositionen für die oberen Querlenker, an der Dämpferbrücke drei. Zusätzlich können die Radträger in zwei Höhen an den unteren Querlenkern montiert werden. Pro-Line setzt am PRO-2 keinerlei E-Clips ein, zur Befestigung der Querlenker kommen Passschrauben und Sicherungsmuttern zum Einsatz.

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Ohne Distanzstücke in den Dämpfern bietet der Truck mehr als genug Bodenfreiheit auch für schwerstes Gelände, über 60 Millimeter sind im ganz ausgefederten Zustand machbar. Dieser große Ausfederweg wird durch sehr lange Outdrives und Antriebswellen möglich, die am hinteren Ende leicht verjüngt sind.

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Über eine große Öffnung in der transparenten Getriebeabdeckung kann mit einem 7mm-Steckschlüssel die belüftete Ruschkupplung eingestellt werden. Die Verschlusskappe aus Gummi ist mit der Abdeckung mittels einer Lasche verbunden und kann so nicht verlorengehen. Tipp: Nie ohne Getriebeabdeckung bzw. ohne die Schrauben der Abdeckung fahren. Beide Schrauben sind integraler Bestandteil der Getriebeeinheit!

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Im PRO-2 wird der Akkupack mit schwarzen Klettbändern im Chassis gehalten. Durch die frei einstellbaren Bänder können die verschiedensten Akkutypen verwendet werden, selbst für einen 3s-LiPo ist noch ausreichend Luft nach oben vorhanden. Die Antennenhalterung ist in den kleinen Akku-Stopper integriert. Für den Fahrtenregler gibt es eine Montageplatte direkt vor der hinteren Dämpferbrücke, die man nach dem Lösen von zwei Schrauben entfernen kann.

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Dem Chassis liegt eine unlackierte Flo-Tek-Karosserie bei. Die Besonderheit der Flo-Tek sind die vielen Bereiche, die ausgeschnitten werden können, ohne die Stabilität und die Optik der Karosserie stark zu beeinträchtigen. Besonders bei Sprüngen und starkem Wind verbessern diese Ausschnitte das Fahr- bzw. Sprungverhalten deutlich. Aber aufgepasst: Die Öffnungen dürfen nicht bei allen Rennserien ausgeschnitten werden. Im Zweifelsfall immer vorher das Reglement checken, bevor die Karosserie für den Rennbetrieb „unbrauchbar“ wird.

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Im Heckbreich kann die Karosserie sowohl neben den drei großen Öffnungen in der Mitte auch an mehreren Stellen an den Seiten freigeschnitten werden. Kleine Winglets und Nummernplatten sollen den Truck bei hohen Geschwindigkeiten stabilisieren. Zur Befestigung der einteiligen Seitenplatten liegen leichte Aluschrauben mit Kunststoffmuttern bei, übrigens den einzigen Zollschrauben im gesamten Kit. Der PRO-2 ist ansonsten komplett mit metrischen Schrauben und Muttern ausgerüstet. Wie die Räder und die Aufhängung ist auch die Karosserie „Made In USA“.

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Verwendet wurde für die „5-Minuten-Lackierung“ ein mit silber (#28205) hinterlegtes Metallicblau (#28201) sowie schwarz (#28113) von LRP. Die Scheiben sind mit Translucent Orange von Tamiya abgedunkelt (#300086043) worden.

Praxistest: Pro-Line PRO-2 im Renneinsatz

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Die erste Ausfahrt des PRO-2 fand im Rahmen des zweiten Laufs der Five-Days statt, einer der beliebtesten Elektro-Offroad-Veranstaltungen im Sportkreis West. Der ausrichtende Verein AMC Langenfeld zauberte für die zweitägige Veranstaltung in nur wenigen Stunden eine technisch anspruchsvolle, aber dennoch spaßig zu fahrende Indoor-Rennstrecke aus Teppich, Holz und kilometerweise Klebeband auf den Langenfelder Hallenboden. Wechselnde Untergünde und zahlreiche enge 180 bzw. 90 Grad Kurven verlangten einen sensiblen Gasfinger und blitzschnelle Reaktionen, wollte man schnell um den Kurs kommen.

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Mit dem sehr weichen Stock-Setup war trotz „teppichtauglicher“ Bereifung (DBoots Terrabyte/Nanobyte) erwartungsgemäß kein Blumentopf zu gewinnen. Mit härterem Dämpferöl (VA: 60WT/HA: 40WT), Distanzhülsen in den Dämpfern und ohne die oberen, weichen Federn war der Truck schon besser zu fahren. Dennoch fehlte es, besonders in schnell gefahrenen Kehren, an Lenkung. Bis zu 80 Gramm Blei auf der Vorderachse und ein aggressiveres Setup mit mehr Nachspur und einem tieferen Rollcenter brachten nur eine minimale Verbesserung, das Auto kam schlicht und einfach nicht um’s Eck. Erst der Tipp eines „Alt-Slasher“, den weichen Servosaver mit Sekundenkleber zu fixieren und die Feder zu entfernen, brachte den erwünschten Erfolg. An dieser Stelle besten Dank an Kevin Klump, von dem der entscheidende Tipp kam!

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Mit dem fixierten Servo-Saver war das Auto nicht mehr wiederzuerkennen, fortan ging es präzise und zielgenau auch um die engsten Kehren. Ohne weitere Änderungen am Setup reduzierten sich die gefahrenen Rundenzeiten von rund 21 Sekunden auf 20 Sekunden. Vereinzelte Traction-Rolls, die durch das Mehr an Lenkung auftraten, galt es im Anschluß in den Griff zu bekommen. Mit weniger Gewicht (10 Gramm je C-Hub) und Nachspur (0°) an der Vorderachse, war der Truck wieder deutlich einfacher um den engen Kurs zu zirkeln. Am Ende reichte es für eine Platzierung im Mittelfeld in der Klasse 2WD Short Course Stock (17,5T-Motor ohne Powerprogramm). Für den ersten Einsatz kein schlechtes Ergebnis, aber durchaus noch steigerungsfähig.

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Fazit

Pro-Line verbindet im PRO-2 geschickt die Gene des Slash mit denen eines echten Racers. Herausgekommen ist ein nahezu unverwüstlicher Truck, der sich nicht nur im harten Renneinsatz, sondern wie sein Urahn, auch abseits der Rennstrecken wohlfühlt. Punkten kann der PRO-2 mit seinem wartungsfreundlichen Aufbau, den vielen serienmäßigen Tuningteilen, einem sehr guten Radsatz, einer hochwertigen Flo-Tek-Karosserie und einer hohen Fertigungsqualität aller Bauteile.

Im gesamten, mehrwöchigen Testzeitraum mit mehreren Ausfahrten, sowohl In- als auch Outdoor, traten keinerlei Schäden auf. Auch in Sachen Verschleißfestigkeit ist der PRO-2 in der Spitzenklasse anzusiedeln, nicht einmal Einlaufspuren sind an den Outdrives, den Antriebswellen oder dem Hauptzahnrad zu erkennen. Einzig mit der zu weichen Feder im Servo-Saver leistet sich Pro-Line einen vermeidbaren Fauxpas.

Links & Downloads

Links

Setups

Anleitung & Explosionszeichnungen

Info/Bezugsquelle: ROEGA Technik Handels GmbH, Sägewerkstrasse 3, D-83395 Freilassing

Fotogalerie Pro-Line PRO-2



3 Kommentare

  1. Sehr toller Testbericht 😀
    Sehr informativ und auch gut zu wissen das die ganzen Slashkarossen draufpassen 😀
    Ich glaube wenn ich mir nen SC-Truck hole wird es dieser sein 😉

    • Wenn du dich nicht zwischen Bashen und Rennen fahren entscheiden kannst, sicher eine gute Wahl. Als reines Rennfahrzeug würde ich eher etwas anderes nehmen, die Slash-Herkunft ist mir da noch zu deutlich spürbar. 😐

  2. Pingback: MIP-Kugeldiff für Pro-Line Pro-2 SCT | RC-News.de