Eins vorweg, der Schumacher SupaStox GT lässt sich in einer gemütlichen Nachmittagsbastelei zusammenbauen. Außer beim Carbonchassis und den drei Streben, die in einem Teil zusammenhängen, braucht man kein Schleifpapier, Feile oder Seitenschneider. Für Besitzer des Schumacher SupaStox, die ihre Karosserien weiter verwenden wollen habe ich eine schlechte Nachricht: Die Karosseriehalter im Heck sitzen enger zusammen. Zur Not können Langlöcher in die Karosse gefräst werden. Ob man das machen möchte, bleibt jedem selbst überlassen.
Der Bausatz ist bis auf Elektronik und Karosse komplett, Schumacher hat sogar Akkutape beigelegt! Als Reifen sind Moosgummi-Kompletträder von Contact in den Härten 47 (46mm) für die Front und 35 (50mm) für die Hinterräder standardmäßig dabei. Die Räder brauchen nicht extra, wie im 1/12er Bereich üblich, auf ca. 41mm runtergeschliffen werden, sie können aus der Packung heraus gefahren werden. Ebenso ist ein fertig montierter Servosaver von Kimbrough dabei, der auf das von mir verwendete Core RC Servo 5008 passt.
Ein Satz Federn für die Vorder- und Hinterachse, 12.000er Silikonöl für den Zentraldämpfer, der als Tube ausgeführt ist, Kugellager für Vorderräder und Hinterachse, Schraubensicherung und Fett komplettieren das Kit.
Den neuen GT gibt es als Carbonvariante mit Starrachse oder als „S1“ Version mit Kugeldifferential; ein 70Z Hauptzahnrad mit 48dp liegt beiden Baukästen bei. Beide kann man mit 1S- oder 2S-LiPos fahren ohne extra umzubauen. Der Akku wird mit Akkutape auf der Chassisplatte befestigt. Diese etwas eigenwillig erscheinende Zusammenstellung liegt daran, dass bei Rennen der GT12 Klasse in Großbritannien die Chassis maximal 100 Pfund kosten dürfen. Bei cs-electronic gibt es beide Versionen für 135 Euro.
Das Hauptchassis ist das einzige Teil was aus 2,5mm dickem Carbon ist, alle anderen Teile sind aus einem von Schumacher „S1“ genannten Kompositwerkstoff.
Zuerst baut man das Motorpod auf und montiert es auf das Chassis zusammen mit dem Akkuhalter. Auf dem Akkuhalter wird der vordere Dämpferhalter montiert.
über die Einbauposition der Federn kann man die Rollneigung des Chassis mit beeinflussen. In der inneren Position ist die Rollneigung stärker wie in der äußeren, außerdem hat man die Möglichkeit sich für zwei oder eine Droopschraube zu entscheiden. Da ich das Auto bis auf die Position der Federn komplett nach Bauanleitung aufgebaut habe, wurde die Einschraubenvariante genutzt.
Zur Dämpfung der Rollbewegung kann man vor dem Aufstecken der Links O-Ringe über die Kugelköpfe stecken. Die O-Ringe sind in verschiedenen Härten erhältlich, erkennen lässt sich die Härte an der Farbe. Ganz ohne O-Ring erhält man die „weichste“ Dämpfung. Als Tuningteil gibt es klassische Rolldämpfer wie in den anderen 1/12er Pancars üblich.
Die Vorderachse ist eine sogenannte „Beam“ Achse, bei der der Sturz über den Wechsel der oberen Strebe geändert werden kann; im Kit liegt eine 1,5° Strebe. Die Identifikation, welchen Sturz man gerade eingebaut hat, ist beim SupaStox und dem GT recht einfach. Die 1,5° Strebe erkennt man an den unterschiedlich großen „Beulen“. Bei 1° ist es eine und bei 2° sind es 2 gleichgroße „Beulen“.
Der Nachlauf wird über 2×2,5mm dicke Streben geändert. Die ganze Konstruktion wird mit zwei Schrauben auf dem Chassis befestigt. Je fester die Muttern hier angezogen werden, umso höher die Dämpfung, welche auch hier durch O-Ringe erfolgt.
Die Höhenverstellung des Chassis erfolgt beim GT an der Vorderachse über Shims die unter bzw. über die Lenkhebel eingesetzt werden und an der Hinterachse über die im Pancarbereich üblichen „Höheneier“. Zur Feinjustierung werden die Muttern auf den Federn weiter gedreht.
An Servos passen nur Servos wie das Savöx 1257MG u.ä. oder das von mir verwendete Core RC 5008. Auf das 5008 bin ich gespannt, ob es eine preiswerte Alternative (39,90 Euro bei cs-electronic) zu Savöx und Co. ist.
Und hier nochmal in der Komplettansicht wie er jetzt als Roller dasteht. Die kleine Plattform vor dem linken Hinterrad ist für ein 30gr. Ballastteil, da die Autos nach britischem Reglement mindestens 930gr. komplett fahrfertig wiegen müssen.
Zum Abschluss noch ein paar Worte zur Bauanleitung. Diese wird zwar nur auf Englisch beigelegt, aber die Bauanleitung an sich ist mit den Zeichnungen der einzelnen Arbeitsschritte und den 1:1 Abbildungen der einzelnen Schrauben sehr einfach zu verstehen. Auch die Erklärungen z.B. welche Servoposition welchen Effekt auf die Lenkung hat (Ackermann-Effekt) sind für alle leicht zu verstehen. Auf den letzten 3 Seiten gibt es dann noch zwei Setups von Chris Ashton (Schumacher Teamfahrer in GB) und ein leeres Setupblatt zum selber ausfüllen. Auf der Schumacher-Website gibt es zudem eine übersicht über die Ersatz- und Tuningteile, eine Explosionszeichnung, die Setups zum Download und noch ein paar Bilder. In Deutschland sind die Schumacher SupaStox GT-Chassis und die dazugehörigen Ersatz- und Tuningteile über den CS-Shop erhältlich.
Wenn die fehlenden Teile, wie Karosserie, Regler und Motorersatzteil da sind kann es im Dezember zur Jungfernfahrt in Magdeburg beim Finallauf des 2014er ElbeCups gehen. Danach gibt es noch einen Bericht zu den Erfahrungen wie sich der neue GT auf der Strecke macht.
Ein Baubericht von Axel Herschel
Bezugsquelle: CS-ELECTRONIC GmbH, Johann-Karg-Straße 44, 85540 Haar bei München
Ein Kommentar
Pingback: Schumacher SupaStox GT im Renneinsatz | RC-News.de